Aktueller Status: Schritt 4 - Abgeschlossen

Schritt 1 – zusammentragen der Chassis in einer Tabelle
Schritt 1a – weitere High-QTS-Chassis finden
Schritt 2 – einfache Simulationen für die Chassis anfertigen,
Schritt 2a – komplexe Simulation mittels AkAbak für zwei Treiber, bei 1/3&1/5; 1/3&1/3; eigene Line je Treiber wie Visaton TL-Sub
Schritt 2b – Simulation von Bedämpfungsmaterial in AkAbak?
Schritt 3 - Auswertung Simulationen und Beachtung, welche Chassisparameter auffällig sind für Funktionsweise in dem einen oder dem anderen Gehäusetyp
Schritt3a - Auswertung Impedanzbeobachtungen
Schritt 4 – diverse (maximal 3?) Chassis aussuchen für Tests und schauen, wo man sie günstig bekommen kann, da jeweils 2 benötigt werden.

Auswertung der Simulationen

1. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf Lambda/4, Chassis sitzt am Anfang
MJK-Sheets:
High QTS Treiber scheinen eine Überhöhung zu produzieren, aber eben auch nicht durch die Bank weg, der qts scheint nicht das einzige Kriterium zu sein, da die Überhöhung am unteren Übertragungsende in der Tabelle trotz fallendem Qts mitunter stark unterschiedlich ausfällt. Besonders stark fällt das auf bei Visaton W250 und W200, die eine starke Überhöhung haben.
Chassis mit niedrigem Q, also unterhalb ~0.45 erzeugen meistens eine fallende Flanke zum Tiefton hin, bevor sie dann unterhalb der Grenzfrequenz des Gehäusessteiler abfallen – so wie es für Transmissionlines üblich ist. Besonderheiten hier: TIW200XS ist der erste Tieftöner, bei dem dies augenfällig wird.
Auffällig: AWM104 und Newtronics erzeugen stark sichtbare Überhöhungen im Bereich um die Resonanzen. Eton 8-472/32 Hex simuliert sich wie ein High-Q Treiber

AkAbak:
Eindruck von MJK-Sheets bestätigt sich im groben, manche Chassis sehen unter AkAbak allerdings wieder ein wenig anders aus, Eton 8-472/32 Hex sei genannt als extrembeispiel
Bei allen anderen bekommt man den Eindruck, die MJK-Sheets glätten im unteren Frequenzbereich. Pegel ist zwar bei Stichproben auf 20Hz bei beiden Simulationen der gleiche, bei 100 Hz aber nicht mehr, außerdem scheint die Impedanz unterschiedlich simuliert zu werden.

2. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf Lambda/4, Chassis sitzt am Anfang, Linefläche=Sd/2
Hier scheint der Wechsel zwischen „nach oben hin fallender flanke“ und „nach unten hin fallender flanke“ erst bei einer Gesamtgüte des Chassis bei 0.35 zu vollziehen. Alle Chassis produzieren durch die kleinere Line eine Überhöhung am unteren Übertragungsende, welches außerdem weiter nach oben in der Frequenz verlegt ist. Bei den High-Q Treibern ist das ungünstig, da sie ohnehin schon eine Überhöhung am unteren Übertragungsende haben. Der AW3000 ist der erste, der eine fallende Flanke besitzt, seine ohnehin schon fallende Flanke wurde anscheinend durch den kleineren Lineverlauf etwas ausgeglichen. Ähnliches bei allen anderen low-Q Chassis, die Überhöhung, sofern am unteren Ende vorhanden, steigt ein bischen in der Frequenz, wodurch sich im Gesamtbild ein Frequenzgang bildet, der im Vergleich zur normalen Line linearer ist. Chassis, die ohnehin einen relativ geraden verlauf hatten schadet die Querschnittshalbierung, so Audax  HP 210 Z0 und HM 210 C0, diese haben nach der Querschnittshalbierung nur noch einen Buckel übrig. Dem Tangband W69-1042 beispielsweise tut die Behandlung im vergleich aber ganz gut, er verläuft nun linearer, bevor er ganz natürlich abfällt.

Beobachtung Impedanzdiagramm im Vergleich zu 1.): Untere Impedanzspitze sinkt in der Frequenz, oberer steigt. Unterer Hügel sinkt in der ohm-Zahl, oberer bleibt in etwa ähnlich.


3. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf Lambda/4, Chassis sitzt auf 1/3
MJK-Simulationen:
Die Positionierung auf 1/3 beeinflusst die Überhöhung, die einige Chassis am unteren Übertragungsende in der normalen Line produzieren, nicht. Die ¾ Resonanz wird beinahe komplett ausgeblendet, der nächste sichtbare Einbruch ist eine Interferenzauslöschung. Beachtenswert: der Pegel oberhalb des unteren Übertragungsendes ist bei allen Simulationen ein wenig (nur im direkten vergleich sichtbar) abgesenkt, anscheinend bewirkt die Unterdrückung der Resonanz auch eine leichte Pegelabsenkung in diesem Bereich.

Beobachtung Impedanzdiagramm im Vergleich zu 1.) : Untere Spitze wandert in der Frequenz und im Widerstand minimal nach oben, die obere Impedanzspitze steigt ebenfalls ein wenig in der Frequenz, steigt mehr im Widerstand. 
Akabak berechnet witzigerweise ganz andere Impedanzdiagramme. Doppelspitzen, fast immer gleich hoch…



4.) Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf Lambda/4, Chassis sitzt auf 1/3, Linefläche=Sd/2
VisatonTIW200XS verhält sich sehr gutmütig in halbierter Line, in vergleich zur normalen Line keine Aufbuckelung, im vergleich zur halbierten Line keine ¾ Resonanz, und insgesamt ausgeglichenerer FG, dafür fällt er früher ab und ist im Gesamtpegel nicht ganz so stark.
Audax  HP 210 Z0 und HM 210 C0 profitieren ebenfalls von dieser Behandlung.
Allgemeine Feststellung: Alle Behauptungen aus 2tens gelten auch für diese Untersuchung, sowohl, was Frequenzgang, als auch Impedanzdiagramm angeht

5.) Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf Lambda/4, Chassis sitzt am Anfang, Linefläche=Sd*2
Umgekehrtes Bild wie bei der Halbierung der Linefläche: Überhöhungen werden bei den High-Q Chassis weniger, der Gesamtpegel steigt, die untere Grenzfrequenz ebenso. Die Grenze von abfallendem Frequenzgang zum unteren Übertragungsende hin bleibt aber bei ca. einem Qts von 0.45, darüber ergeben sich in dieser Konstellation weniger überhöhungen am unteren Übertragungsende als bei normaler Line. Chassis mit einem niedrigen Qts und ohnehin vorhandenen Überhöhungen neigen in diese Gehäuseform zu noch stärkeren Überhöhungen. Ausnahme wieder mal: Eton 8-472/32 Hex, verhält sich wie eines der High-Q Chassis, erzeugt am unteren Übertragungsende eine weniger ausgeprägte Überhöhung.

Impedanz beobachtung: bei allen Chassis steigt die untere Impedanzspitze in Frequenz und Widerstand. Die obere Spitze sinkt in der Frequenz und steigt im Widerstand.

6. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4, Chassis sitzt auf 1/3, Linefläche=Sd*2
Alle Behauptungen aus 5tens gelten im vergleich zu 1.)
Alle bahauptungen aus 3tens gelten im vergleich zu 5.)
Überhöhungen sind weniger stark sichtbar, die ¾ Resonanz wird beinahe komplett ausgeblendet, etc. pp. Ausnahmen bestätigen die Regel *g*

7. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*0.8, Chassis am Anfang der Line,Linefläche=Sd
Wieder kann man zwischen Chassis unterscheiden, die am unteren Übertragungsende eine Überhöhung haben und solchen, bei denen dies nicht der Fall ist sowie denen, die sich nach unten hin mit einem flachen Abfall verabschieden. Der erste TT, der sich in dieser Line mit einem flach abfallenden Frequenzgang verabschiedet, ist der KEF 139 B.
Anschließend zeigen sich natürlich wieder einige Chassis mit Überhöhungen am unteren Übertragungsende, auch unterhalb der QTS-„Grenze“, die ich nun einfach mal mit 0.37 setze. Der Unterschied ist nicht so gewaltig zu 0.45 von der normalen Line, kann also fehler des Beobachters sein. Beobachtung gegenüber der normalen Line: Der Pegelabfall, den das Chassis in der normalen Line erzeugt, tritt später ein, dafür ist der Wirkungsgrad insgesamt höher. Die ¾ Resonanz sowie  die Interferenzauslöschung wandern natürlich nach oben im Frequenzgang. Die kürzeren Lines erzeugen wie oben schon bemerkt im vergleich zu den normalen Lines eine leichte Überhöhung am Unteren Übertragungsende – bei allen chassis ist dies sichtbar. Die Grenzfrequenz steigt, der Pegel ebenfalls, aber die Überhöhung ist ebenfalls stärker vorhanden. Die Low-Q Chassis profitieren also ein wenig davon, wenn man auf ein bischen Platz verzichtet.

Impedanz im Vergleich zur normalen Line:  beide Spitzen steigen in der Frequenz, ausprägung bleibt an sich ähnlich.
Vergleich zur halbierten Line: Pegel ist deutlich höher, aber die Charakteristik der Überhöhung ist die gleiche. Verlauf der Line verschiebt sich natürlich nach oben in der frequenz.

8. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*0.6, Chassis am Anfang der Line,Linefläche=Sd
Die Effekte von 7. sind stärker ausgeprägt vorhanden. Nun gibt es kaum ein Chassis, das am unteren Übertragungsende nicht wenigstens eine leichte erkennbare Überhöhung hat, an einen QTS lässt sich das ganze auch nicht mehr fest machen, da zwar erkennbar ist, das die Überhöhung mehr und mehr mit sinkendem QTS den Frequenzgang glatt zieht, aber ein Chassis mit sanft abfallendem frequenzgang gibt es so kaum noch.

9. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*2, Chassis am Anfang der Line, Linefläche=Sd
Auffällig hier: Alle Chassis, die vorher Überhöhungen in ihren Lines erzeugten, zeigen nun keine Überhöhungen, der Wirkungsgrad und Frequenzgang ist, abgesehen von den Einbrüchen auf der ¾ Resonanz ähnlich dem in einer Unendlichen Schallwand

SLS8 und A&D Audio: sehr gutes bis viel besseres verhalten in doppelt langer line als alle anderen Chassis. Würde ich zwar so nie bauen, sticht aber aus der masse heraus, da deutlich besserer Frequenzgang als alle anderen, bei denen es nur nach Berg und Tal fahrt aussieht. Sehr schön zu sehen: die Frequenzgänge fallen hier einheitlich auch bei Treibern mit großem qts flach ab, entgegenlaufend zur wirkung der Verkürzung der Line. Bei den treibern mit großem qts und hoher fs ist in der simulation allerdings noch eine leichte Anhebung unterhalb des Übertragungsendes sichtbar, ich nehme an, dies wird die Überhöhung sein, die nach unten gewandert ist in der frequenz. Einzig Chassis Mivoc AWM104 oder Newtronics BMS 13-4 oder 17-4 verzeihen den Einsatz in einem solchen gehäuse so halbwegs, da deren Überhöhung am unteren Übertragungsende so hartnäckig ist (trotzdem es Low-Q-treiber sind), das sie sich hier positiv niederschlägt. Zu 100Hz steigt der Wirkungsgrad aber deutlich an, ohne aktivelektronische tricks ist  hier also nichts machbar, aber immerhin!
Wirkungsgrad wird hier deutlich gedrückt, der steigt zum Grundton hin an – hier arbeitet das Chassis zunehmend allein.
Impedanz im Vergleich zur normalen Line: untere Impedanzspitze sinkt in Ohm und Frequenz, obere Spitze sinkt in der Frequenz, sinkt ein wenig in der Ohmzahl.

10. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*1.5, Chassis am Anfang der Line, Linefläche=Sd
Alles wie bei 9, nur nicht ganz so ausgeprägt. Als QTS-Grenze zwischen Überhöhung am unteren Übertragungsende und flachem Abfall nach unten hin, kann man hier etwa 0.6 ansetzen, da ab diesem QTS hauptsächlich nur noch abfallende Flanken zu sehen sind.

11. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*0.86, Chassis am Anfang der Line, Linefläche am Anfang=Sd*2, am Ende=Sd*1
Einbrüche bei der ¾ Resonanz und der ersten Interferenzauslöschung sehen „anders“ aus: nicht mehr eine Spitze, es sieht mehr so aus, als wenn die beiden Frequenzen, also Interferenzauslöschung und ¾ Resonanz, etwas auseinander liegen. Das liegt wahrscheinlich an der Verjüngung der Line, wahrscheinlich handelt es sich bei der oberen Senke des Einbruchs um die Interferenzauslöschung, die durch die kürzere Line nach oben gerutscht ist, die ¾ resonanz müsste aber in der Frequenz gleich bleiben, da die Lineabstimmung nach wie vor auf Fs des Chassis beruht. Rechenbeispiel für Interferenzauslöschung: Die Line hat nun 317 cm, die Interferenzauslöschung liegt bei 110 Hz. Passt. Die Line hatte im Normalzustand 370cm und die IA liegt mit der ¾ reso auf 90 Hz. Passt auch.
Dies gilt im übrigen nur für die Einbrüche. Die Stellen im Frequenzgang, die bisher schon beiderseits scharfe Spitzen aufwiesen und einen umgedrehten Buckel enthalten, bilden jeweils Ende und Anfang einer Resonanz/Auslöschung, was zu „Polstellencharakter“ in der Kurve führt (stimmt der Ausdruck so?)

Auch hier zeigt sich am unteren Übertragungsende eine Überhöhung, durch das Gehäuse verursacht, diese ist aber leicht früher als bei normalen Transmissionlines verschwunden und weicht einem flachen roll-off, wie beim beyma 8br40 oder dem Peerless SLS12, die beide relativ gerade/gutmütig verlaufen und sanft nach unten hin abfallen. Hier sitzt die QTS-Grenze also bei 0,5. Dem visaton W250S scheint diese Gehäuseart nicht zugefallen, er zeigt eine Überhöhung am unteren Übertragungsende. Ab hier gibt es aber auch kaum noch soft abfallende Flanken nach unten hin, sämtliche Chassis unterhalb dieser Grenze zeigen entweder ein vermutet untypisches Verhalten, in dem sie entweder überhöhungen produzieren, oder aber einen relativ geraden Frequenzgang, der zwar einen sanften roll-off hat, dafür aber nicht so ausgeprägt ist, wie dies noch bei der normalen Line der Fall war. Interessant: die Überhöhung, die die Low-Q Chassis mit Ausnahme des Eton in Ihrer Reihe Produzieren, so sie das denn überhaupt tun, ist spitzer, als die von high-Q Chassis.

Vergleich normale Line und diese Line: Der Roll Off nach dem Übertragungsende ist ein bischen flacher, die 60dB Grenze wird aber bei der gleichen Grequenz erreicht, laut Simulation.

Die Schnittstelle zwischen FG in unendlicher Schallwand und dem simulierten gehäuse sitzt etwas tiefer als bei der normalen Line. Die könnte eine Andeutung des Bass-Reflexeffektes sein, der, wenn man es ganz losgelöst betrachten mag, das untere übertragungsende anhebt und dafür danach steiler abfällt. In einem ganz minimalen bereich kann man das durchgängig bei allen Simus zu erkennen.

Impedanz: beide Impedanzspitzen bleiben an Ort Stelle, sind aber niedriger im Widerstand.

12. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*0.86, Chassis am Anfang der Line, Linefläche am Anfang=Sd*4, am Ende=Sd*2
Erster verwertbarer Frequenzgang für den WS25E. Im Vergleich zu 11. verändert sich die Abstimmung des Gehäuses nicht, die Resonanzen und Auslöschungen sind weiterhin an der gleichen Stelle, dafür verändert sich das untere Übertragungsende noch einmal mehr in die Richtung, das mehr Tiefgang verfügbar ist, bei 10 Hz sehen aber beide Varianten gleich aus. Die Schnittstelle Line-Frequenzgang/ Unendliche Schallwand-Frequenzgang wandert also noch weiter nach unten. Der abgedeckte Frequenzgang wird also beträchtlich nach unten erweitert – ohne Überhöhung und Wirkungsgradverlust. Interessant: wo ich oben von den auseinanderliegenden 3/4Resonanzen und den Interferenzauslöschungen schrieb:bei dieser Lineart sind die Einbrüche auf den Frequenzen für ¾ resonanz und Interferenzauslöschung gleich tief, dazwischen wie beschrieben der Buckel. Bei 11.) War die untere Senke (vermutete ¾ reso) etwas weniger tief als die Interferenzauslöschung. Anscheinend sind duch das größere Gehäuse auch die Resonanzen ausgeprägter, eben nicht nur die guten, wie schon am tiefgang festgestellt, sondern auch die geradzahligen vielfachen davon, also ¾ etc.

Im vergleich zu 11. zeigen sich hier auch die Low-Q treiber mit einer leichten Überhöhung am unteren Übertragungsende. Jene welche, die sowieso schon eine haben, prägen diese noch mehr aus. Interessant: die Impedanzspitzen verändert sich im Vergleich zu 11. : die untere Spitze steigt ein paar Hz in Frequenz und in Ohm, die obere Spitze steigt ebenfalls ein paar Hz, so dass es schon deutlich sichtbar ist, das sich was verändert hat. Die folgende Impedanzspitze bei der ¾ Resonanz steigt minimal in der Frequenz und etwas stärker in der Ohmzahl.

13. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*0.86, Chassis auf 1/3 der Line, Linefläche am Anfang=Sd*2, am Ende=Sd*1
Neben der gewünschten Wirkung, die ¾ Resonanz auszublenden, stellen sich weitere Wirkungen ein, die im Ansatz schon bei den geraden Lines beobachtet wurden:

Die Schnittstelle zwischen Linefrequenzgang und Unenedlicher Schallwand sind die gleichen, auch die 60dB untergrenze ist bei derselben Frequenz erreicht, doch ist der Frequenzgang wesentlich tiefer reichend und sieht wesentlich „runder“ aus. Während manche Chassis bei 70 Hz schon um 5 dB bei Variante 11 abgefallen sind, fangen die selben Chassis hier erst bei 70 Hz an, entsprechend abzufallen. Des Weiteren ist der Wirkungsgrad an sich etwas niedriger, je nach chassis ergeben sich hier 0.5 -2.5 dB.

Impedanz: Die Impedanzspitzen bleiben in der Frequenz gleich, die untere steigt leicht in der Ohmzahl, die obere steigt stärker in Ohm.

14. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*0.7, Chassis am Anfang der Line, Linefläche am Anfang=Sd*2, am Ende=Sd*0.4
Auffällig: Überschwinger bei Low-QTS-Chassis werden ausgeprägter, sofern überhaupt vorhanden. High-QTS werden in Ihrem Überschwingen gedämpft.
Auch wenn die Kurve auf den ersten Blick anders wirkt, die Schalldruckwiedergabe fällt genau so ab, wie bei einer geraden Transmissionline. Und das trotz einem Verhältnis der Lineanfangsfläche zum Lineausgang von 0.2.
Impedanz: gegenüber der geraden Line steigen die Resonanzfrequenzen sowohl in Frequenz als auch im Widerstand, vor allem an der ¾ Resonanz wird dies klar sichtbar.
Die QTS-„Grenze“ liegt nach wie vor bei in etwa 0.45, es gibt Ausreisser davor und Ausreisser danach…

Wesentlicher Vorteil dieses Gehäuses: die ¾ Resonanz sowie die Interferenzauslöschung werden bei gleicher unterer Grenzfrequenz des Gehäuses stärker nach oben verschoben.

15. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*0.7, Chassis am Anfang der Line, Linefläche am Anfang=Sd*2.5, am Ende=Sd*0.5
Unterschied zu 14: etwas mehr Tiefgang, aber eigentlich sinds nur ein paar Hz. Kaum der rede wert.

16. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*0.7, Chassis auf 1/3 der Line, Linefläche am Anfang=Sd*2.5, am Ende=Sd*0.5
Wirkungsweise wie schon mehrfach beschrieben *g* Interessanterweise wird durch die weitere Verjüngung bis auf das heraufschieben der ¾ resonanz nichts anderes bewirkt, die Kurve im Tiefton sieht genauso aus wie mit leicht verjüngender Line, genauso mit überhöhungen gespickt, wenn das Chassis dies auch in der vorhergehenden Simulation getan hat.

17. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*0.7+1/3, Chassis auf 1/3 der Line, Linefläche am Anfang=Sd*2.5, am Ende=Sd*0.5
Siehe Punkt 9 und 10

18. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf  Lambda/4*0.7, Chassis auf 1/5 der Line, Linefläche am Anfang=Sd*2.5, am Ende=Sd*0.5
Der Theorie nach sitzt das Chassis nun genau im Schnellemaximum der 5/4-Resonanz.

In der Simulation sehr interessant der breitbandige Einbruch. Wie man sieht und sich ausrechnen kann, wurde die erste Interferenzauslöschung nach oben verschoben. Genauso wurde die 5/4 Resonanz ausgeblendet, daher der nach vielen anderen Simulationen etwas „andere“ Anblick mit wechselnden Die 3/4 Resonanz bleibt bestehen und genauso ihre ungeradzahligen vielfachen(3-9-15). Die ungeradzahligen Vielfachen der 5/4 Resonanz  werden bedämpft (5-15-25) und damit schaffe ich auch den Übergang:



19. Simulation einer Transmissionline mit Abstimmung auf Lambda/4, ein chassis auf 1/3 und eines auf 1/5, Linefläche= Sd (akabak-Skripte)
Der Vermutung nach bedämpft nun das eine Chassis, auf 1/3 positioniert, die ¾ Resonanz sowie alle ungeraden weiteren Resonanzen. Das auf 1/5 positionierte Chassis bedämpft nun seinerseits die 5/4 Resonanz sowie alle ungeraden Vielfachen. Denkt man das Spiel weiter, so kommt man bei dem an, was die Simulation recht gut bestätigt: Die Resonanzen werden jeweils nur halb ausgeblendet, da sie wiederum vom anderen Chassis angeregt wurden. Ein Chassis kann nur so viel ausblenden, wie es selber von der Gesamtresonanz produziert. Ergo: misst man das Chassis auf 1/3, so wird sich keine 1/3 Resonanz zeigen, allerdings dafür um so mehr bei dem Chassis auf 1/5. Wie man das Messtechnisch nachweisen soll, bleibt erst mal dahingestellt. Interessant ist auch die Aufstückelung der Interferenzauslöschungen. Insgesamt muss ich sagen, bleibt dieser Frequenzgang unlesbar, ganz anders als bei der normalen Line, der man noch eine gewisse Ordnung zuschreiben konnte. Charakteristisch allerdings ist der „halbierte“ Einbruch bei der ¾ resonanz, bei der der Frequenzgang abfällt, kurz drauf wieder zu einer spitze ansteigt und abschließend wieder und stärker abfällt und dann noch mal eine spitze bildet. Ein bild sagt mehr als tausend Worte, daher sollte man hier wenigstens kurz mal in das Akabak-sheet geschaut haben – so sieht eine TML unbedämpft und mit positionierung auf 1/3 und 1/5 aus… Viel gibt es zu dieser Geschichte nicht wirklich zu sagen, außer, das meist wurde schon in der Betrachtung der erste 18 Punkte erfasst. Es gilt aber, festzuhalten, das, je stärker die Line verjüngt, desto weniger groß sind die Ausschläge dieses Resonanzmischmaschs im Frequenzgang. Beispielsweise sind bei sehr stark verjüngenden Lines die Pegel inmitten der Resonanzen/interferenzauslöschungen deutlich näher am normalpegel und die Einbrüche deutlich schärfer als Bleistiftweise bei der leicht verjüngenden Line.

Ob Überhöhung oder eben nicht, Verjüngung oder eben nicht, Linehalbierung oder -verdopplung, da verändert sich nicht viel, deswegen gehe ich da nicht weiter drauf ein, das ist oben schon zur genüge breit getreten  und spiegelt sich auch in den Simulationen wieder.

Insofern war der Aufwand für die Akabak Scripte deutlich größer als der hinterher hier dazu verfasste Text, trotzdem finde ich die Scripte nach wie vor ungemein nützlich – ich kann sie weiterentwickeln und pflegen, das kann ich von den MJK-Sheets nicht behaupten.  Diese werden natürlich von MJK gepflegt und sind einwandfrei – aber: selbst ist der mann und dadurch lernt man :o)

20. ) Simulation einer Transmissionline nach Abstimmung wie der TL-Sub von Visaton
Japp, auch solche Konstruktionen kann man mittels AkAbak nachbauen... Beachtenswert ist hier weniger der Frequenzschrieb als der Impedanzverlauf. Während ersterer (wie nach ein wenig nachdenken klar wird) einen Frequenzgang liefert, der dem Gerät geradezu eine Equalisierung aufzwingt, um solche Messungen, wie sie K+T sowie Hobby Hifi geliefert haben, zu erreichen, ist der Impedanzschrieb einer von der anderen Sorte. Der Frequenzgang verläuft bis zur Abstimmfrequenz der kürzeren Line der beiden gerade. Dann verlässt die kürzere Line ihre Abstimmfrequenz und fällt ab, es arbeitet also nur noch ein Chassis, es ergibt sich ein Schalldruckabfall, dann wieder eine kurze Gerade und dann schließlich verlässt auch die lange Line ihren Arbeitsbereich. Die ¾ Resonanz ist weiterhin vorhanden, aber ähnlich wie mit einem chassis auf 1/3 und enem auf 1/5 der Line, nur noch halb so tief. Dafür aber auch 3* so breit, vermutlich helfen sich die Lines gegenseitig, ihre ¾ Resonanz/Interferenzauslöschung auszublenden, was nicht unbedingt von erfolg gekrönt ist.

Sehr auffällig ist außerdem, das alle Simulationen dieses Linetypus irgendwann bei der vermuteten 7/4 oder aber auch 9/4-resonanz einen sehr starken, schmalbandigen Einbruch haben.

Um nun auf das Impedanzdiagramm zurückzukommen: Von einer Doppelspitze kann hier keine rede mehr sein, wenn man das Gesamtsystem betrachtet. Die untere Impedanzspitze steigt im Widerstand, nicht in der Frequenz. Die zweite Impedanzspitze wird mikrig, im verhältnis zur Höhe deutlich breiter als vorher. Je nach Chassis wird aus einer Spitze ein kleiner Hügel, bestehend aus zwei kleinen höckern.

Ich vermute, dass es sich bei der oberen Spitze (Hügel) um die Resonanzfrequenz der Rohre handelt, weil beide Chassis auf verschiedene Lines und damit verschiedene Luftmassen arbeiten und somit auch unterschiedliche Resonanzverschiebungen erfahren-> Hügel mit evtl. zwei Höckern oder aber einfach gegenseitige beeinflussung/bedämpfung.

Bei der unteren Spitze müsste es sich demzufolge um die Resonanzfrequenz der Rohre handeln, die durch den gemeinsamen Ausgang  - die Lineenden liegen direkt beieinander – eine Luftmasse bilden.

Die Geschichte mit dem Doppelhöcker auf der zweiten Impedanzspitze fällt im übrigen besser auf, wenn man die Fläche der längeren Line noch mal um 50% vergrößert, wie auch simuliert.

Auswertung Impedanzbeobachtungen

Transmissionline und BR funktionieren nach einem einander ähnlichen Prinzip.
Zwei schwingende Massen werden miteinander verkettet. (dazu bitte ich euch, dieses
PDF von Martin J King selber mal anzuschauen und euch noch mal über masse-feder systeme sowie mehrere miteinander verkettete masse-feder-systeme zu informieren, die ersten Seiten im PDF bieten einen sehr schönen Einstieg und erklären alles nötige, leider auf englisch und insgesamt ists auch zu viel, als das ich das jetzt einfach so wiedergeben könnte)

Davon ausgegangen, das die Resonanzfrequenzen beider Systeme (chassis und Line) auf der gleichen Frequenz liegen, bildet sich der von Bassreflex bekannte und wie schon bei den AkAbak-Simulationen angemerkt, ein Doppelhöcker im Bass. Anders als bei den Resonanzfrequenzen, die auf diesen Doppelhöcker folgen, handelt es sich bei diesen beiden Spitzen nicht um die stehenden Wellen der Transmissionline.(!!)

Die ursprüngliche, bei beiden Systemen gleiche Resonanzfrequenz und auch 1/4 Lambda-Stehwelle des Systems liegt im Mittelpunkt dieses Doppelhöckers. Hier wird der meiste Schall über die Line abgegeben, nicht über das Chassis. Das Chassis steht wie beobachtet, beinahe still und die röhre erzeugt den Großteil des Schalldrucks

Um es mal zu übersetzen:
Die stehende 1/4 Lambda-Welle ist nach wie vor vorhanden, es handelt sich aber nicht um eine Resonanzfrequenz.
Ähh, ich traue mich es fast nicht zu sagen...aber: eine TML resoniert nicht bei 1/4 Lambda zumindest nicht nach MJK

Und was heisst das nun im Klartext? Im westen nichts neues. Alles nur Formalitäten. Transmissionline=Wellenmodell und (um nach diesem kleinen exkurs auf die Ausgangsfrage eines interessierten Forenmitglieds endlich zurückzukommen) Chassis auf 1/3 positioniert führt dazu, das das Chassis genau im schnellemaximum der 3/4 Welle sitzt und diese gar nicht stattfindet, das nächste schnellemaximum ist am Ende der Line, desderwegen bringt es auch nix, das chassis auf 2/3 zu positionieren *g*

Chassisauswahl

Ganz ehrlich muss ich zur Zeit noch zugeben, das mir noch die zündende Idee fehlt, nach welcher Methode ich die Chassis aussuchen sollte. Generell gesprochen sollte ich ja eigentlich sowohl brauchbare Chassis als auch unbrauchbare Chassis einmal verwenden, doch auch ich mussmich dem beugen, was der Markt hergibt, weswegen ich natürlich erstmal gebrauchte Chassis bevorzuge. Die "ausgewählten" Chassis finden sich also nach und nach in der Praxis-Sektion wieder.
Glücklicherweise gibts ja eBay und andere Gebrauchtmärkte :o)