Schuro-Amp35

Passend zu ihren Boxen brauchte meine Freundin natürlich auch einen Verstärker. einen gebrauchten wollte ich nicht bei ebay schießen, irgendwie reizte es mich dann doch, selber einen verstärker zu bauen. Heute frage ich mich, was mich damals geritten hat *g*  Der Verstärker war im Selbstbau so wie ich es gemacht habe, so teuer wie ein richtig guter Bolide aus den neunziger Jahren bei ebay, auch wenn der Bausatz pur nur bei um die 100 eur liegt, man baut ja noch ein paar Sachen drumherum, nackt lässt man die Geschichte ja nicht laufen. Insgesamt kann ich sagen, das der Verstärker als Endstufe tadellos seinen dienst versieht, ich aber aus diesem Projekt sehr viel gelernt habe. ich hätte bleistiftsweise noch einen Vorverstärker, bzw. eine Lautstärkeregeleung bauen müssen, so wie es jetzt ist, ist das ganze selbst bei geringer Lautstärkestellung an der Quelle, die gottseidank ein pc ist, schon verdächtig laut, auch an den monolithen, die ja nun keine Wirkungsgradwunder sind.

Bis hier hin war alles noch relativ einfach, einfach Teile auflöten, ein bischen einlesen und schon mal erste Tests mit dem Multimeter - alles okay. dann kam der für mich schwierige Teil, da noch nie gemacht. Bohren von Löchern oder Gewinden in Metall, genauer gesagt, Alu-Kühlkörper. Als Schwank aus der Jugend darf hiermit durchaus gelten, das ich 2 Gewindebohrer in das Metall gejagt habe, bevor ich rausfand, das man beim Gewindebohren nicht wie beim normalen Bohren in Materialien vorgeht, sondern nach jeder halben Drehung den Gewindebohrer wieder vorsichtig herausdreht. Das ganze macht man außerdem am besten per hand, des Gefühls wegen, sonst bricht der Bohrer ab. Also, sollte das hier jemand lesen, der sowas auch noch nie getan hat und sich nichts weiter bei denkt, den kühlkörper selber zu bohren: vorgebohrte kühlkörper sind von unschätzbarem Vorteil!

Hier hab ich alles mal zur Probe angelegt, schaut gut aus.

Hier die aufgestellten Multiplexteile...

Und hier das erste angeleimte Brettchen

Unglaublich, mit wie vielen Klemmen man so ein Gehäuse fixieren kann...

der Verstärkerbaustein hält schon mal...

Den Trafo habe ich vorab montiert, um mir nachher komplizierte Aktionen zu sparen.

Und die letzte seitenwand:

Jetzt noch eben schnell Beize drauf... gott, sieht das fürchterlich aus...

Und hier mit montierter Rückplatte und lackiert:



Und hier das fertige Ergebnis. Verwendet habe ich auf das gebeizte Holz wieder den Treppenlack, der ist eigentlich gar nicht mal schlecht, hier hat er sogar ein ohne nachschleifen glattes Ergebnis gebracht, an und für sich ein Dankbarer und einfacher lack. Keine schnörkel, aber eine ganz gute Oberfläche, auch auf Dauer. Ob er als Treppenlack wirklich so gut, sprich trittfest, wäre, lasse ich einfach mal so dahin gestellt.

Die Frontplatten habe ich mir von Schaeffer (einfach mal nach googlen) fertigen lassen, die werten das ganze Gerät noch mal wesentlich auf. Nachteil: die sind wirklich präzise. Von Schaeffer wird einem ein eigenes Programm zur Verfügung gestellt, mit dem man jeden Schnitt und wirklich alles an den eigenen "frontplatten" gestalten kann, einfach super. Man sollte nur nicht denken, man bemaßt das pi mal Daumen, das passt dann schon, neee, an einigen Stellen, bei denen ich die mit der Positionierung der Lautsprecherklemmen zum Beispiel nur einen Millimeter nach links verrutscht bin, fiel mir das auf den ersten Blick auf. In der Software war mir diese Asymmetrie nicht wirklich aufgefallen.
An diesem Projekt gibt es so viele kleine Mängel, die ich hinterher nicht mehr so machen würde, das es wahrscheinlich zu viel werden würde, das aufzuzählen. Schraubenlöcher sitzen zu weit am Rand, dadurch ist das material nicht dick genug für die Schrauben, das Verstärkermodul musste wegen der Bohrungen weiter nach rechts auf dem Kühlkörper rücken und ich musste daher die Seitenwand ausschaben, damit das ganze montierbar wird....eigentlich gehört das alles noch einmal komplett neu aufgebaut, letzten Endes wollte ich aber das Projekt zum Abschluss bringen, und fertig und sicher ists trotz allen mechanischen Einwänden geworden. Und benutzbar auch, keine frage, inzwischen läuft er seit einiger zeit ganz unauffällig bei meiner Freundin. als ich ihn noch bei mir hatte, habe ich ihn spaßeshalber mal an die CT 188 angeschlossen und war beinahe geneigt, den Verstärker zu behalten und meiner besseren Hälfte den Yamaha AVR zu geben, das letzterer dann aber doch Rear und Center-Kanäle hat, hat ihm da erst mal seinen Platz gesichert.