Basotect-Kästen

Hier und heute mal etwas aus der Kategorie "Raumakustik", oder auch "einfache Dinge, die die Wiedergabe stark verbessern, aber nur wenig kosten"

Und so fing es an: die CT 188 waren zu laut im Mittelton. Mal davon abgesehen, das sie schlecht aufgenommen ist, schrie einen Christina Aguilera einen förmlich an, andere frauenstimmen fielen ähnlich negativ auf. Also musste ein schuldiger ausgemacht werden und nach einigen Recherchen kam ich zu dem schluss, das die dachschrägen, die ich bewohne, durch die Rigipsplatten, mit denen sie den Innenraum erst bewohnbar machen und von der Glaswolle trennen, große Plattenschwinger darstellen, die im bass die Nachhallzeit nach unten fallen lassen und außerdem Raummoden schneller ausklingen lassen. Im Mittelton sind die aber schon wieder nicht mehr wirksam, im gegenteil, hier sind sie als nahezu schallhart zu betrachten. Ebenso der geflieste Boden sowie die große gläserne Fensterfront. Die erste Überlegung ging nun in die richtung, alles mit etwas dickeren Stoffen auszukleiden, das hätte allerdings nicht sonderlich viel gebracht, da diese Stoffe nur den Hochton bedämpft hätten und der Mittelton wäre unbeeindruckt geblieben. Nach ein paar weiteren Recherchen kam ich dann auf Basotect, ein Material, das von der ortsansässigen BASF entwickelt wurde und das sich in der zwischenzeit sogar als Schmutzradierer bekannt gemacht hat. Basotect hat tolle Absorbtionsfähigkeiten, diese sind aber direkt abhängig von der Dicke des Materials. Bei 5 cm Dicke kommt man mit guter Absorptionsrate des Materials noch in den unteren Mittelton, und ein Paket mit 4 m2 kostet gerade mal 99€  bei thomann.de, also: zugeschlagen. Die 4 matten wurden dann jeweils in 0,5m*1m-Stücke aufgeteilt und in jeweils 10cm hohe rahmen gesetzt, so dass es 5 cm von der Wand entfernt seine volle Wirkung entfaltet. ich habe die rahmen dann jeweils mit dünnem Stoff von ikea bezogen, insgesamt kam ich für die 8 Rahmenkonstruktionen mit wandbefestigungsmaterial auf 160 eur. Das teuerste vom ganzem Rest waren die Haken für die Wandbefestigung, die mit jeweils 3 eur pro 4 stück und insgesamt knapp 25 Stück knapp 18 eur verschlangen, des weiteren wären da noch die Winkelstücke für die MDF-Rahmen zu nennen, Kopf-auf-Kopf gibt es da keine Sinnvollere Verbindung als das ganze zu schrauben, so bleibt das ganze noch etwas flexibel, bei einer verleimung würde die Konstruktion zu schnell auseinanderbrechen bei den dünnen Wandstärken und dem vergleichsweise beweglichen Konstrukt.

Ja, und was nutzt es? Hier sieht man noch ein Bild von der alten Aufstellung, Die Lautsprecher nicht vor dem fenster, sondern seitlich vom Schreibtisch. Das ergebnis hat sich einerseits durch anbringen der Rahmen an allen wesentlichen Spiegelflächen verbessert, andererseits ist der klang auch schon besser geworden, nachdem ich zur aktuellen Aufstellung gewechselt bin: die lautsprecher symmetrisch vor das Fenster. So haben sie zwar weniger Luft im rücken, dafür treffen aber die seitlichen reflexionen auf in etwa die gleichen hindernisse und sind zeitgleich am Hörplatz - was das ganze etwas runder klingen lässt, links ist nicht mehr anders als rechts ;-)
Insgesamt haben sich diese matten sehr gelohnt und ich werde wohl noch einmal aufstocken, sofern es die Architektur gestattet, das verbesserte Ergebnis kann man in der Tat hören - Investition in Raumakustik lohnt! es sei daher jedem empfohlen, sich die Grundlagen zu Raumakustik anzulesen und selber zu entscheiden, was er am liebsten verbessern möchte, hier schlummern mitunter ungeahnte Verbesserungsmöglichkeiten.